Dyskalkulie
Dyskalkulie, auch Rechenstörung genannt, beschreibt Schwierigkeiten beim Erlernen und Anwenden mathematischer Grundkenntnisse. Betroffene können Mengen schwer abschätzen, Zahlen falsch lesen oder Probleme beim Kopfrechnen haben. Wichtig ist die frühe Diagnose und gezielte Lerntherapie. Spiele, bildhafte Darstellungen und alltagsnahe Beispiele (z. B. Einkaufen üben) unterstützen den Lernprozess.
Legasthenie
Legasthenie ist eine Lese‑Rechtschreib‑Störung, bei der das Erkennen und Verarbeiten von Buchstaben und Lauten schwerfällt. Kinder lesen langsamer, vertauschen Silben und schreiben häufiger falsch. Mit strukturiertem Unterricht, Lauttraining, Rhythmusübungen und digitaler Unterstützung können betroffene Kinder ihre Fähigkeiten ausbauen.
Dyspraxie
Dyspraxie (auch Developmental Coordination Disorder) wirkt sich auf die motorische Koordination aus. Menschen mit Dyspraxie haben Schwierigkeiten, Bewegungen zu planen und auszuführen. Das zeigt sich beim Schreiben, Anziehen oder Sport. Ergotherapie, Physiotherapie und ein verständnisvolles Umfeld helfen, Fertigkeiten schrittweise zu verbessern.
Synästhesie
Synästhesie ist ein faszinierendes Phänomen, bei dem zwei oder mehr Sinneswahrnehmungen gekoppelt sind – etwa das Sehen von Farben beim Hören von Musik oder das Schmecken von Wörtern. Für Betroffene ist dies normal und nicht behandlungsbedürftig; viele empfinden ihre Wahrnehmung als Bereicherung und nutzen sie kreativ.
Tourette‑Syndrom
Das Tourette‑Syndrom ist eine neuropsychiatrische Störung, bei der motorische und vokale Tics auftreten. Die Diagnose basiert auf klinischer Beobachtung: Es müssen mindestens zwei motorische und ein vokaler Tic über ein Jahr hinweg bestehen【459254013342128†L157-L167】. Tics treten oft gemeinsam mit ADHS oder Zwangsstörungen auf【459254013342128†L170-L185】. Medikamente und Verhaltenstherapie können die Symptome lindern; wichtig sind Akzeptanz und Aufklärung im Umfeld.
Bipolare Störung
Bipolare Störung ist eine affektive Erkrankung, bei der sich depressive Phasen mit manischen Episoden abwechseln. Betroffene erleben extreme Stimmungsschwankungen – von euphorischer Energie bis zu tiefer Niedergeschlagenheit. Eine bipolare Störung erfordert medizinische Behandlung, meist bestehend aus Medikamenten und Psychotherapie. Offene Gespräche und ein stabiles soziales Netz unterstützen den Umgang im Alltag.
Weitere Ressourcen
- Institut für Lerntherapie – Informationen zu Dyskalkulie und Legasthenie.
- Dyspraxie Online – Selbsthilfe und Hilfestellungen.
- Deutsche Synästhesie‑Gesellschaft – Austausch und Forschung zum Thema Synästhesie.
- Tourette Gesellschaft Deutschland – Informationen, Beratung und Selbsthilfegruppen.
- Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen e. V. – Hilfe und Austausch für Betroffene und Angehörige.